Hitzeausschlag im Gesicht: Ursachen und Behandlung
Die Nachrichten sind voll davon; wir haben es sicher alle gelesen: Der Juli 2024 ist als heißester Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die deutsche Geschichte eingegangen. Temperaturen deutlich jenseits der 30-Grad-Marke an viel zu vielen Tagen, dazu drückende Schwüle. Die Folge – und der Grund, warum wir dieses Thema im 48grams-Blog unbedingt veröffentlichen wollen: eine deutliche Zunahme von Beschwerden durch Hitzeausschlag, insbesondere im Gesicht. Nun ist eine dauerhafte Abkühlung erst gegen Mitte/Ende September zu erwarten – also hat diese Problematik weiterhin eine große Relevanz. 48grams veröffentlicht an dieser Stelle Tipps, um hitzebedingte Hautausschläge im Gesicht gar nicht erst entstehen zu lassen oder im Bedarfsfall dann behandeln zu können.
Ursachen von Hitzeausschlag
Miliaria, wie Hitzeausschlag als medizinischer Begriff genannt wird, ist keine Sonnenallergie. Das verwechseln tatsächlich viele! Der Ausschlag wird nämlich nicht durch eine Reaktion der Haut auf UV-Strahlung ausgelöst! Miliaria entsteht durch eine Verstopfung der Schweißdrüsen – weil der Schweiß nicht richtig verdunsten kann und sich in den Drüsen staut. Das ist auch der Grund, warum die Auswirkungen im Gesicht deutlich erkennbar sind. Hier ist die Haut besonders dünn und eher empfindlich.
Wenn der Körper unter den Temperaturen leidet
Wir Nordeuropäer sind die immer neuen Hitzerekorde einfach nicht gewöhnt, anders als die Einwohner von Spanien, Italien oder Griechenland ist unser Leben darauf nicht ausgerichtet. Keine Siesta, wenige kühlende Innenhöfe, kaum private Klimaanlagen. Das Ergebnis: Wir schwitzen und schwitzen… bei 30-Plus-Grad. Da aber der viele Schweiß – wie gerade erwähnt – die Drüsen verstopft, entstehen kleine, juckende Bläschen auf der Haut. Das kann den ganzen Körper betreffen – zumal wir auch gerne eng anliegende Kleidung tragen. Im Gesicht aber sorgen kosmetische Produkte zusätzlich dafür, dass die Poren verstopfen. Ergo: Der Ausschlag hat hier noch größere Chancen.
Symptome und Varianten
Ja, jetzt wird es ein bisschen unappetitlich. Aber wer die Problematik nicht erkennt, kann auch nichts dagegen tun! Also: Aufgepasst! Es gibt vier verschiedene Formen von Hitzeausschlag, die je nach Ausprägung unterschieden werden:
1) Miliaria crystallina:
Das ist eine milde Form. Sie tritt auf, wenn nur die oberflächlichen Schweißdrüsen verschlossen sind. Die klaren Bläschen (meist mit milchiger Flüssigkeit gefüllt) sind oft nur vorübergehend, sie platzen leicht.
2) Miliaria rubra:
Diese Variante ist schon problematischer, da sich rote, juckende Bläschen bilden. Das ist das (auch optisch unschöne) Resultat, wenn sich der Ausschlag leicht entzündet hat. Hier ist die Verstopfung tiefer in der Haut – und eine bakterielle Infektion hat sie verstärkt.
3) Miliaria pustulosa:
Diese Variante gilt als verschlimmerte Miliaria rubra. Bei dieser bakteriellen Infektion entsteht sogar Eiter in den mittleren Hautschichten, die Folge einer schweren Entzündung. Unbedingt einen Arzt aufsuchen.
4) Miliaria profunda:
Zum Glück seltener, weil deutlich schwerwiegender. Hier entstehen in der Tiefe der Haut, der sogenannten Lederhaut, schmerzhafte, knotige Verdickungen. Diese müssen unbedingt medizinisch behandelt werden.
Vorbeugung von Hitzeausschlag
Fangen wir mal vorne an: Was kann man zur Prävention von Hitzeausschlag im Gesicht tun? Auch wenn es oft schwer ist, die wichtigste Maßnahme ist es, die Haut so kühl und trocken wie möglich zu halten. Sprich: Keine direkte Sonneneinstrahlung, idealerweise immer einen kleinen (Batterie-)Ventilator in der Handtasche, kein Sport im Freien. Regelmäßiges Abkühlen des Gesichts, beispielsweise durch das Auflegen kühler, feuchter Tücher oder das Besprühen mit Thermalwasser, ist in jedem Fall hilfreich. Alle Pflegeprodukte sollten non-komedogen (also nicht verstopfend) sein und Kosmetik im Idealfall gar nicht erst auf die Haut aufgetragen werden. Dann kann das Gewebe bestmöglich „atmen”.
Behandlung von Hitzeausschlag
Natürlich wird auch der Fall der Fälle trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eintreten: Hitzeausschlag ist tückisch. Dann ist schnelles Handeln gefragt. Das oberste Gebot lautet: Beschwerden lindern und Heilung fördern. Wird die Haut ausreichend gekühlt und getrocknet, verschwindet der Ausschlag häufig von selbst. Das Vermeiden von Hitze ist dabei natürlich essenziell. Zusätzlich kühlende Gele oder Masken nutzen, die Aloe Vera enthalten. So wird ein möglicher Juckreiz gelindert und die Entzündungen reduziert.
Hausmittel gegen Hitzeausschlag
Wir haben uns mal umgehört und zudem recherchiert: Es gibt tatsächlich eine Vielzahl von Hausmitteln, die (die milden Formen von) Hitzeausschlag bekämpfen. Sie sind leicht verfügbar und einfach in der Anwendung:
1. Backpulver:
Das Backpulver muss mit etwas Flüssigkeit vermengt und auf die Haut aufgestrichen werden. Es wirkt entzündungshemmend und reguliert den pH-Wert der Haut.
2. Olivenöl:
Dieses natürliche Öl ist reich an Fettsäuren und Antioxidantien. So wird die Haut gepflegt und gleichzeitig der Juckreiz gelindert.
3. Aloe Vera:
Die beruhigenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften von Aloe Vera machen es zu einem idealen Mittel gegen Hitzepickel. Besonders die Mallorca-Aloe reduziert Rötungen und kühlt die Haut angenehm ab.
4. Kamillentee:
Kamille hat starke entzündungshemmende Eigenschaften. Daher wird ein Gesichtsbad mit kaltem Kamillentee die Entzündungen hemmen und die Haut beruhigen.
Wann muss ein Arzt helfen?
Wir haben ja zuvor schon die einzelnen Formen der Miliaria benannt. Dabei sollte dann auch klar sein, dass es aggressive Versionen gibt, die unbedingt einen Arzt erfordern. Wenn sich die Bläschen entzünden, schmerzhaft sind oder nach mehreren Tagen keine Besserung eintritt, dann ist ein Besuch beim Dermatologen verpflichtend. Der Doc wird Cremes oder Lotionen mit Cortison oder Antibiotika verschreiben. So werden die Entzündungen in jedem Falle gelindert und zeitnah abheilen.